Literatur: Die Mark Brandenburg, Johannes Schultze, Band 1 bis 5
» Otto IV. mit dem Pfeile war seit 1262 mit Gräfin Helwig von Holstein vermählt.
Er galt als erprobt im Kampf durch sein Wagemut und kühne Waffentaten und ebenso im Dienste schöner Frauen durch Minnesang war er der erste Dichter in der Mark, leider in höfischer oberdeutscher Weise, nicht in der Mundart der Mark.
Mit seinen Bruder Konrad teilte er sich bis zu dessen Tode († 1304) die Hofhaltung und die Regierungsgeschäfte. Otto war seit 1293 vom König bestellter oberster Landfriedensrichter in Sachsen.
Konrad war wesentlich anders geartet als sein Bruder, man schilderte ihn als einfachen, friedliebenden Mann, der die Jagd und die Ruhe liebte.
In der jüngeren Linie, also zwischen Albrecht III. Und Otto V. des Langen, bestand so eine Einigkeit nicht.
Die Erfolge der Askanier, ihr Landhunger führte 1283 zu einem Schutzbündnis an der Nordgrenze der Mark. Herzog Johann von Sachsen, Herzog Bogislaw von Pommern, Wizlaw Fürst von Rügen, alle Herren von Werle und von Mecklenburg, die Grafen von Schwerin und Dannenberg, die Städte Lübeck, Wismar, Rostock, Stralsund, Greifswald, Stettin, Demmin und Anklam. Der Vertrag galt für 10 Jahre und sicherte jedem die Unterstützung und Hilfe der Anderen zu. Es ist das erste Mal, das die Seestädte gemeinsam handelnd auftraten.
Um diese Zeit hat sich » Albrecht III. aus der der Gemeinschaftsregierung mit den Brüdern gelöst, an der sich seit 1280 auch der kleine Otto VI. (Ottoko, † 1303) beteiligt war. Letzterer gab die Herrschaftsanteile auf, als er 1286 dem Templerorden beitrat. Die Brüder schenkten aus diesem Anlass dem Orden die Stadt Zielenzig nebst 5 Dörfern.
Mit dem Ausscheiden des Bruders war Otto V. der Lange ebenfalls alleiniger Regent in seinem Herrschaftsanteil wie Albrecht in dem seinigen.
1287 überließ Erzbischof Erich seinen Bruder Otto IV. Magdeburger Anteil von Lebus als Pfand. Dieser wurde aber nie eingelöst. Seitdem blieb das gesamte Lebuser Gebiet mit der Mark verbunden.
1291 erbte Otto V. der Lange das fränkische Land Henneberg-Koburg. Otto IV. und Konrad erwarben durch Kauf die nördliche Hälfte der Mark Landsberg (Umgebung von Delitzsch). Auch die Pfalzgrafschaft Sachsen gelangte in diesem Jahr in ihren Besitz.
1292 schlossen Otto IV. und Konrad und des letzteren seine Söhne Johann IV. und Otto VII. , die als Mitregierende auftraten, vereint mit Albrecht III. von der jüngeren Linie, einen Landfrieden auf 10 Jahre mit den Bischof von Schwerin, dem Grafen von Schwerin, den Herren von Mecklenburg und Fürst Wizlaw von Rügen.
1294 verkaufte die ältere Linie das Land Bellin mit der Stadt Bellin (Fehrbellin) für 2000 Mark an das Bistum Havelberg, man benötigte wohl Geld.
1296 dehnte Otto IV. und seine Mitregenten ihr Einflussgebiet nach Osten aus. Die Drage aufwärts nach Osten in das Gebiet der Küddow war das Ziel. hier gründeten Sie die Stadt Dramburg 1297. Schon ein Jahr zuvor erhielt der Ort Schivelbein Stadtrecht. Um dieses Gebiet soll es aber immer wieder Streit zwischen Polen, Pommern und dem Märkern gegeben haben.
Von der jüngeren Linie gibt es ab diesen Zeitpunkt wenig zu berichten. Otto V., 50 jährig, war bereits leidend, von seinen 3Söhnen waren 2 bereits verstorben, der 3. widmete sich seinen Erbe in Koburg. Albrecht III. dem vor 1299 beide Söhne starben, wandte sich der Welt ab und suchte in Stiftungen für fromme Zwecke sei Seelenheil zu retten.
Albrecht der älteren Linie stiftete 1298 das Kollegialstift in Soldin dem 1299 das Zisterzienserkloster Himmelpfort (Coliporta) bei Lychen als Tochtergründung Lehnins folgte.
Einen schweren Nachteil hat Albrecht der Mark zugefügt, in dem er dem mit seiner Tochter Beatrix verheirateten Heinrich II. von Mecklenburg mit dem Lande Stargard belehnte und damit diese der Mark entfremdete.
1298 nahmen Otto IV. und Hermann, letzterer als Vertreter seines Vaters Otto V. als Markgrafen an der Königskrönung in Aachen teil. Im November bis Ende Dezember 1298 nahmen sie an den Hoftagen in Nürnberg teil. Hier wurde der jüngste Bruder Otto IV. Heinrich "ohne Land" mit Agnes von Wittelsbach, der Schwester des späteren Königs und Kaisers Ludwig vermählt, ferner wurde die Schwester Markgraf Hermanns, Jutta, mit Herzog Rudolf von Sachsen-Wittenberg verlobt.
1300 fiel der jüngeren Linie Stadt und Land Perleberg in der Prignitz durch Kauf oder erledigter Lehen zu.
Am 4. Dezember 1300 ist Albrecht verstorben. Er wurde in seinem Stift Himmelpfort beigesetzt.
Schon 2 Jahre vorher war sein Bruder Otto V. der Lange, am 24. Juni 1298 verstorben, er fand sein Grab in Lehnin, wo noch sein jüngster Bruder Otto VI. als Mönch lebte.
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