| Holzschnitt | Kupferstich | Litographie |
Erste Hochdrucke von Holztafeln - Korea nach 751, von China zur Zeit der Tang-Dynastien (615-906) übernommen und weiterentwickelt. Chinesische Holzschnittkarten sind erst aus dem 18. Jh. überliefert (Reichskarte, 28 Blatt von 1717). Die ältesten europäischen. Drucke kommen aus dem 14. Jahrhundert. Im europ. Raum wurden meist Birnbaum und Nußbaum verwendet, die Tafeln hatten eine Stärke von etwa 2,5 cm. Die glatt gehobelten und geschliffenen Langholztafel (Brett, Fasern waagerecht zur Oberfläche) wurde mit Kreide grundiert. Auf diesen Grund wurde das Bild als klare Linienzeichnung seitenverkehrt aufgetragen. Anschließend wurde jede Linie vom "Formschneider" beidseitig mit speziellen Schneidmessen angeschnitten und der Zwischenraum zwischen den Linien hinreichend tief mit dem Hohleisen herausgeschnitten, so dass die Zeichnung als erhabene Stege stehen blieb. Nach Einfärben des fertigen Holzschnittes konnten in der Handpresse beliebig viele Abzüge hergestellt werden. Zu allen Zeiten sind Holzschnitte auch kartographische Darstellungen vervielfältigt worden. Der Kupferstich löste den Holzschnitt auf Grund seiner vielen Vorteile ab.
Gegen 1400 in Süddeutschland erfunden- älteste erhaltene Kupferstich 1446 (Berliner Passion)Reproduktionsverfahren, bei dem die wiederzugebende Zeichnung spiegelverkehrt in eine Kupferplatte vertieft und dann von dieser auf Papier abgezogen wird. Als Kupferstich bezeichnet man auch das im Kupferstich-Verfahren hergestellte Druckerzeugnis. Die ersten bekannten Karten im Kupferstich sind 26 Tafeln, der 1477 in Bologna erschienenen "Geographie" des Ptolemäus. Zunächst quantitativ noch hinter dem Holzschnitt zurückbleibend, setzte sich der Kupferstich in der Kartographie durch. Er fand Verwendung bis in das frühe 20. Jahrhundert. Hinsichtlich der Reproduktion von Karten weist der Kupferstich gegenüber dem Holzschnitt vorallen folgende Vorzüge auf:
Die Platten hatten je nach Format eine Stärke von 1,5 bis 3 mm und bestanden aus reinem, stark gehämmerten Kupfer, das auf einer Seite abgeschliffen und spiegelglatt poliert wurde. Eine Platte 50 x 40 cm wiegt 3,5 bis 4 kg. Die Fläche wird mit einer dünnen Wachs- oder Firnisschicht überzogen, auf die man das zu reproduzierende Bild, meist eine Pause, spiegelverkehrt überträgt. Die darauffolgende Vertiefung der Zeichnung in die Kupferplatte kann durch manuelles Gravieren der Linien und Punkte als auch durch Ätzung (Radieren) erfolgen. Bei der Gravur verwendete man Grabstichel, Stahlnadeln , kleine gezähnte Räder (punktierte Linien) und spitze Stahlzirkel (Kreise). Die Gravur einzelner einfacher Karten hängt von der Größe ab, ein geübter Kupferstecher brauchte dafür mehrere Wochen. Komplexere Karten mit viel Inhalt, detaillierter Geländedarstellung in Schraffen dauerten oft länger als ein Jahr. Ausbesserungen waren jederzeit möglich, durch einhämmern der zu ändernden Stellen- von hinten ausgleichend gehämmert- und anschließendem polieren mit dem Polierstahl. Druck: Auf der erwärmten Kupferplatte wird zunächst Farbe aufgetragen und gleichmäßig verteilt. Dies geschieht mittels eines Leinenballens (Tampon) so das die Farbe in die Vertiefungen eindringt und diese restlos ausfüllt. Hierauf wird die glatte Oberfläche der Platte durch mehrmaliges Abwischen vollständig gesäubert ohne jedoch die Farbe aus den Vertiefungen zu entfernen. Das Papier für den Tiefdruck darf nicht zu dünn sein und muß eine gewisse ;Saugfähigkeit aufweisen. Es wird 24 Stunden vor den Druckvorgang gleichmäßig durchfeuchtet, damit es sich unter Druck der Presse in die Vertiefungen des Stichels einschmiegt und so die Farbe restlos aufsaugt. Gepreßt wird unter hohen Druck. Anschließend wird der Bogen aufgehängt und getrocknet, und dann zwischen Saugpapier gelegt und gepreßt. Vor der neuerlichen Einfärbung muß die Platte von allen restlichen Farbrückständen gereinigt werden. Das war sehr mühevoll. Ein guter Drucker schaffte 6 bis 12 Abzüge in der Stunde, also etwa 100 am Tag.
von Alois Senefelder (geb. 1771 Prag bis 1834 München) 1796/97 in München erfunden! Die druckenden Teile liegen mit den nichtdruckenden Teilen in einer
Ebene. Das lithographische Verfahren basiert auf dem Umstand, das Fett und Wasser einander abstoßen. Das zu reproduzierende Bild wird mit Feder und fettiger Tusche (oder Fettkreide - Zusammensetzung: Wachs, fette Seife, Talg, Kienruß) spiegelverkehrt
auf die glattpolierte Oberfläche einer gekörnten Kalkschieferplatte (litho. Stein) auf die rauhe Oberfläche übertragen.
Dabei verbinden sich die bezeichneten Stellen mit dem kohlensauren Kalk des Steines zu fettsaurem Kalk, der fettansaugend und wasserabweisend wirkt. Durch
Präparierung - mehrmaliges Ätzen der Druckoberfläche mit einer Lösung aus Gummiarabikum und Salpetersäure in verschiedenen Konzetrationen sowie anschließendem Gummieren der Oberfläche wird die Wasseraufnahmefähigkeit
der fettfreien Stellen erhöht. (Gummiarabikum setzt sich in den geätzten Poren des Kalksteines fest - Gummiarabikum ist wasseransaugend). Nach Anfeuchten der Plattenoberfläche (wobei das Wasser lediglich in die von der Zeichnung freigelassenen Teile eindringen
kann) wird mit einer Walze die fettige Druckfarbe aufgetragen. Diese bleibt jedoch nur an den gezeichneten Linien und Flächen haften, während
sie von den feuchten (das sind die von der Zeichnung freigelassenen) Stellen abgestoßen wird. Bei anschließenden Druckvorgang in der Presse (S. Dalis Presse Bild 1, S. Dalis Presse Bild 2) wird
das Bild von der Steinplatte auf das darüberliegende Papier spiegelbildlich übertragen, so das es auf dem Abzug seitenrichtig erscheint.
Steine wurden und werden immer noch in Solnhofen (Bayern) abgebaut. Ein 5 cm dicker Stein, mit einer Größe von 43 x 37 cm wiegt etwa 25
kg, ein Stein 97 x 68 mal 10 cm Dicke - 180 kg!! Die Lithographie besitzt gegenüber dem Kupferstich folgende Vorteile:
Hinsichtlich der Feinheit der Zeichnungen, insbesondere bei Geländedarstellungen mittels Schraffen hingegen, blieb die Lithographie dem Kupferstich immer unterlegen. Die Korrekturmöglichkeiten sind allerdings begrenzt, im gegensatz zum Kupferstich.
Aus: Lexikon zur Geschichte der Kartographie (bearbeitet: H. Kielblock)
Bilder Litographie: Fachkunde für Lithographen, Volk und Wissen • Berlin / Leipzig (1950)